Welche Verbesserungen gibt es bei den Versicherungs-bedingungen?

Die Bedingungen der Arbeitskraftabsicherung ab Version 04.2021 enthalten einige Neuerungen und Verbesserungen. Einige der Änderungen sind relevant, um in Ratings zur Berufsunfähigkeits-Absicherung (Finanztest, Morgen & Morgen, Franke und Bornberg) weiterhin sehr gute Bewertungen zu erzielen. Die Änderungen gelten für die selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung, die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung und Komponenten des VASP. Sie betreffen auch weitgehend die Tarife der betrieblichen Altersversorgung (bAV) und zum Teil die Grundfähigkeits-Tarife.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Neuerungen. Details der Regelungen entnehmen Sie bitte den jeweiligen Bedingungen. Weitere Informationen finden Sie außerdem im Abschnitt „Fragen zum Vertragsverlauf“.

	BU-Tarife	GF-Tarife
Neuerung / Änderung	3. Schicht	bAV	3. Schicht
Günstigerprüfung für Teilzeitbeschäftigte Übt die versicherte Person zum Zeitpunkt der Berufsunfähigkeit ihre berufliche Tätigkeit zeitlich eingeschränkt aus (Teilzeit), leisten wir auch, wenn die versicherte Person ihre Teilzeit-Tätigkeit weniger als 3 Stunden pro Arbeitstag ausüben kann. Hat die versicherte Person gleichzeitig mehrere Teilzeit-Tätigkeiten, sind ihr verbliebenes Leistungsvermögen und ihre tägliche Regelarbeitszeit aller Tätigkeiten in Summe maßgebend. Die bisherige 50 %-Regelung bleibt, wenn die Drei-Stunden Regelung für den Versicherten nicht günstiger sein sollte.	SBU/BUZ: § 2, Abs. 13 VASP: § 2, Abs. 12	SBU: § 2, Abs. 9 BUZ: § 1 Abs. 9
Befristete BU-Leistung bei Angewiesenheit auf den Rollstuhl Wir zahlen eine Berufsunfähigkeitsrente für längstens 24 Monate, wenn die versicherte Person für voraussichtlich min. 6 Monate ununterbrochen ständig auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird oder dies bereits für 6 Monate ununterbrochen gewesen ist. Die spezielle Beeinträchtigung muss nach Vertragsabschluss eingetreten sein. Die befristete Berufsunfähigkeitsrente erhält der Kunde nur einmal. Wir zahlen sie außerdem nur, wenn die Beeinträchtigung nicht unmittelbar zu Leistungen wegen Berufsunfähigkeit geführt hat.	SBU/BUZ/VASP: § 2, Abs. 7
Verzicht auf Meldefrist Der Versicherungsnehmer kann eine Berufsunfähigkeitsleistung aus dem Vertrag jederzeit beantragen. Es gibt keine Meldefrist. Wird eine rückwirkende Leistung beantragt, leisten wir nur für den Zeitraum, in dem die versicherte Person berufsunfähig im Sinne der AVB war und dies nachweist. Eine Berufsunfähigkeit sollte dennoch zeitnah mitgeteilt werden. Je früher, desto schneller und sicherer kann die Berufsunfähigkeit geprüft und nachgewiesen werden und der Versicherte erhält seine Leistung.  Erforderliche Unterlagen sind leichter zu beschaffen, wenn der Versicherungsfall noch nicht lange eingetreten ist. Bisher haben wir bei einer verspäteten Meldung rückwirkend höchstens für drei Jahre geleistet.	SBU: § 9, Abs. 2 BUZ:  § 7, Abs. 2 VASP: § 8, Abs. 2	SBU: § 6, Abs. 2 BUZ: § 4 Abs. 2	SGF: § 5, Abs. 2 GFZ: § 3, Abs. 2 VASP: § 4, Abs. 2
Wiederinkraftsetzung bis zu 12 Monate nach Beitragsfreistellung möglich Bei der selbstständigen BU und GF kann der Kunde nach einer Beitragsfreistellung die Beitragszahlung innerhalb von 12 Monaten wieder aufnehmen. Erhöht der Kunde den Beitrag nicht, lebt der Versicherungsschutz in der ursprünglichen Höhe ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder auf. .	SBU: § 22, Abs.15	SBU: § 19, Abs. 16	SGF: § 18, Abs. 15
Zinslose Beitragsstundung bis zu 24 Monaten bei vollem Versicherungsschutz Bei der selbstständigen BU und GF ist jetzt auch eine zinslose Beitragsstundung für max. 24 Monate möglich. Der Versicherungsschutz bleibt während dieses Zeitraums in voller Höhe bestehen. Der Kunde kann Beiträge maximal bis zur Höhe des Rückkaufswertes gemäß § 22 Absatz 3 und 5 AVB, vermindert um den Abzug gemäß § 22 Absatz 4 AVB, stunden. Eine Beitragsstundung ist mehrmals möglich. Voraussetzung ist jeweils, dass der Versicherungsnehmer mit der Beitragszahlung nicht rückständig ist und er den Vertrag nicht gekündigt hat. Auch bei mehrfacher Stundung ist die Dauer insgesamt auf max. 24 Monate begrenzt. Bei den Zusatzversicherungen und VASP-Komponenten bleibt es bei den bekannten Möglichkeiten, wie z.B. der Arbeits-losenkomponente.	SBU: § 21, Abs. 7 – 9	SBU: § 18, Abs. 7 – 9	SGF: § 17, Abs. 7 – 9 AVB
Vollständiger Verzicht auf abstrakte Verweisung Nach Eintritt des BU-Falles können wir nur dann auf eine andere Tätigkeit verweisen, wenn die versicherte Person die Tätigkeit konkret ausübt und diese zumutbar ist. Gemäß AVB (§ 2, Abs. 7a bzw. 8a) muss die versicherte Person die Tätigkeit zu min. 50 % ausüben können. Bisher war eine abstrakte Verweisung möglich, wenn der Versicherte länger als fünf Jahre aus dem Berufsleben z.B. wegen Arbeitslosigkeit ausgeschieden war.	SBU/BUZ/VASP: § 2, Abs. 1, 8a, 9a	SBU: § 2, Abs. 1, 5, 6 BUZ: § 1 Abs. 1, 5, 6
Keine Mitteilungspflicht bei Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit nach Eintritt der BU Möglicherweise nimmt die versicherte Person ihre bisherige oder eine andere berufliche Tätigkeit auf, während sie Berufsunfähigkeitsleistungen erhält. Dies braucht sie uns nicht selbstständig mitzuteilen. Wenn wir im Rahmen unserer i. d. R. jährlichen Nachprüfung der Berufsunfähigkeit fragen, ob die versicherte Person wieder berufstätig ist, ist sie selbstverständlich zu wahrheitsgemäßen Auskünften verpflichtet. Ergibt sich dann, dass keine Berufsunfähigkeit mehr vorliegt, stellen wir unsere Leistung ein.	Es entfallen SBU: § 15, Abs. 3 BUZ: § 12, Abs. 3 VASP:  § 13, Abs. 3	Es entfallen SBU: § 12, Abs. 3 BUZ: § 8, Abs. 3
Verlängerungsoption bei Anhebung der Regelaltersgrenze ohne erneute Gesundheitsprüfung Erhöht sich die Regelaltersgrenze in der Deutschen Rentenversicherung (SGB VI, § 35), kann der Versicherungsnehmer die Versicherungsdauer verlängern. Die Verlängerung umfasst max. die Zeitspanne, um die die Regelaltersgrenze angehoben wurde. Die Leistungsdauer und die Beitragszahlungsdauer (sofern nicht abgekürzt) verlängern sich entsprechend. Wir berechnen den neuen Beitrag mit den Rechnungsgrundlagen, die wir zum entsprechenden Zeitpunkt bei Neuabschlüssen verwenden. Die Voraussetzungen für die Verlängerungsoption finden Sie in Frage 54.	SBU: § 23 BUZ/VASP: § 16	SBU: § 20 BUZ: § 13
BU-Prüfung für Hausfrau/Hausmann in AVB geregelt Bei Hausfrauen/Hausmännern ohne zusätzliche Erwerbstätigkeit (auch geringfügige Beschäftigungen) gilt als zuletzt ausgeübter Beruf das zum Zeitpunkt des Eintritts der Berufsunfähigkeit von der versicherten Person in ihrem Haushalt konkret ausgeübte Tätigkeitsprofil.	SBU: § 2, Abs. 14 BUZ: § 2, Abs. 14 VASP: § 2, Abs. 13	SBU: § 2, Abs. 10 BUZ: §1 Abs. 10
Pflegebedürftigkeit: BU besteht ab Pflegegrad 2 Berufsunfähigkeit bei Pflegebedürftigkeit liegt auch dann vor, wenn die versicherte Person so hilflos ist, dass sie nach neuem SGB (§§ 14, 15 Sozialgesetzbuch SGB XI in der Fassung vom 21.12.2015, gültig ab 01.01.2017, einschließlich Anlagen) mindestens in Pflegegrad 2 eingestuft wird. Dies muss uns anhand des Bescheids des jeweiligen Trägers der gesetzlichen Pflegeversicherung nachgewiesen werden.	SBU/BUZ/VASP: § 3	SBU: § 3 BUZ: § 2
Bis 6 Monate Aussetzen der Beitragszahlung bei Wegfall der Entgeltfortzahlung Bei Arbeitsunfähigkeit der versicherten Person kann der Arbeitgeber nach Wegfall der Entgeltfortzahlung die Beitragszahlung bis zu 6 Monaten aussetzen. Der Versicherungsschutz bleibt währenddessen unverändert bestehen. Nach Ablauf des Aussetzens der Beitragszahlung läuft der Vertrag beitragspflichtig weiter. Die ausgesetzten Beiträge müssen nicht nachgezahlt werden. Bei einem privat fortgeführten Vertrag ist es nicht möglich, die Beitragszahlung befristet auszusetzen.		§ 18 Abs. 10, 11