Inwieweit sind hochwertige Armbanduhren gegen Diebstahl und Verlust in Hausrat Optimal XXL versichert?

Hier muss man unterscheiden ob es eine Wertsache ist oder nicht. Eine hochwertige Uhr aus Edelstahl gilt zum Beispiel nicht als Wertsache. Eine Uhr aus Gold, Platin oder Silber jedoch schon. Gleiches gilt für die Verarbeitung von Edelsteinen. So gilt eine Edelstahluhr beispielsweise als Wertsache, wenn sie über einen Brilliantenbesatz verfügt.

Am Versicherungsort sind alle Schäden unbegrenzt (bei Wertsachen bis zur Entschädigungsgrenze für Wertsachen) versichert. Lediglich die verhaltensbedingt begünstigten Diebstähle sind auf 5.000 € bzw. 200 € bei Wertsachen begrenzt. Die Besonderen Entschädigungsgrenzen für Wertsachen, die sich außerhalb qualifizierter Wertbehältnisse befinden (z. B. 3.000 EUR für Bargeld) gelten natürlich ebenfalls.

Beispiel:

• Die Terrassentüre steht offen und der Dieb kommt unbemerkt ins Haus und klaut die hochwertige Uhr: Entschädigungsgrenze bei einer Uhr aus Edelstahl : max. 5.000 €; Entschädigungsgrenze bei einer Uhr aus Gold: max. 200 €.

Außerhalb des Versicherungsortes gilt die Entschädigungsgrenze von 20.000 €. Auch hier gelten die besonderen Entschädigungsgrenzen bei den verhaltensbedingt begünstigten Diebstählen von
5.000 € bzw. 200 € bei Wertsachen sowie (wie immer) die Besonderen Entschädigungsgrenzen für Wertsachen (z. B. Bargeld).

Beispiel:

• Die hochwertige Uhr liegt am Strand auf dem Handtuch, während man im Meer schwimmen geht und wird geklaut. Entschädigungsgrenze bei einer Uhr aus Edelstahl : max. 5.000 €; Entschädigungsgrenze bei einer Uhr aus Gold: max. 200 €.

Bei Verlust macht es keinen Unterschied ob es eine Wertsache ist oder nicht und es gilt immer die Entschädigungsgrenze der Außenversicherung für XXL-Schäden (20.000 EUR) sowie natürlich wiederum die Besonderen Entschädigungsgrenzen für Wertsachen (z. B. Bargeld).

Auf der einen Seite sind Schäden durch Verlieren in Hausrat XXL mitversichert, auf der anderen Seite besteht aber keine Deckung für Schäden durch das Stehen-, Hängen-, Liegenlassen von Sachen. Hierbei ist zu beachten, dass das Stehen-, Hängen- und Liegenlassen von Sachen immer nur das primäre Ereignis darstellt, infolge dessen ein sekundäres Ereignis passiert, durch das der eigentliche Verlust entsteht.

Beispiele:

• Jemand lässt seine Uhr im Restaurant auf dem Tisch liegen und geht nach Hause. Anschließend ist die Uhr weg. Dieser Schaden ist nicht versichert. Zwar ist der Verlust streng genommen nicht durch das Liegenlassen selbst entstanden, sondern durch den nachfolgenden Diebstahl, jedoch war das Liegenlassen der Uhr das primäre, schadenermöglichende Ereignis. Die Mitnahme durch einen Dritten war dann lediglich noch eine Folge.
• Eine Frau verliert beim Einkaufen durch einen defekten Verschluss ihre Armbanduhr und bemerkt es nicht. Dieser Fall wäre bis 20.000 € versichert.